Joseph Genuss | Mittagsjause Deluxe

Joseph Genuss: Pâtisserie & Bistro

Wenn ein kleiner Bäcker ein Bistro in Wien Mitte aufmacht, und kurz darauf Wiens Foodie-Szene regelrecht “ausflippt”, dann muss dieser Brotbackkünstler ziemlich viel richtig gemacht haben. Dieser Bäcker nennt sich Josef Weghaupt und hat vor etwa zwei Wochen seine zweite Filiale in Wien, diesmal samt Pâtisserie und Bistro, eröffnet. Wir selbst hatten unseren ersten Kontakt mit dem Sauerteigfetischisten Josef dekadenterweise im Steirereck, als uns der Brot-Andi ein herrliches Scherzl vom Joseph-Leib runter geschnitten hat. Heute, ein paar Jahre später, ist der Brot-Renaissancier selbst in der Gastronomie angekommen. Und um herauszufinden, ob das dort wirklich so gut ist, wie alle behaupten, haben wir uns im neuen Joseph Genuss (so der offizielle Name des Bistros) zu einer Mittagsjause Deluxe eingefunden:

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Das Engel | Wenn Engel speisen…

Das Engel

…dann würden sie wohl das gemütliche Nachbarschaftslokal von Una Abraham und Carsten Philippi im zweiten Bezirk in Wien regelmäßig aufsuchen. Das Engel ist nämlich schlichtweg eine Perle, die nun bereits seit Februar ihre Gäste auf erfreulichsten Niveau kulinarisch beglückt. Der sympathische Schuppen wurde laut Gastgebern als Bar konzipiert, in der es “halt auch was zu Essen gibt“. Diese Ansage entpuppt sich spätestens beim ersten Blick in die Speisekarte als die Untertreibung des Jahrhunderts. Im Engel kann man nicht nur einfach eine gute Zeite mit ein paar Drinks und kleinen Snacks verbringen, hier gibt es echtes Seelenfutter, wie man es sonst nur bei Mama und Omi zu Hause bekommt. “So schmeckt Glück“, schreibt Gastroexperte Florian Holzer, und trifft es damit auf den Punkt. Wir zeigen Euch warum:

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François im Vierzehnten | Revolution im Außenbezirk

Mezze

Als “Leute vom Land” (wie wir Wiener Neustädter zumindestens von den meisten Wienern genannt werden) muss schon einiges passieren, damit es uns in den 14. Hieb nach Penzing verschlägt. Mit gutem Essen kann man uns aber schon locken, und so werden wir schon ein bisschen nervös, als wir von einem Franko-Kanadier namens François hören, der angeblich ganz famos in seinem neuen Lokal aufkocht. Im François im Vierzehnten wird aber weder typisch französisch noch kanadisch gekocht (btw: was wäre typisch kanadisch?). Und das klingt ja fast nach Revolution! Ein Franko-Kanadier, der nicht (nur) französisch kocht und sich noch dazu anschickt eine neue kulinarische Top-Adresse in einem Wiener Außenbezirk zu etablieren? Darf er denn das überhaupt?

Zumindestens kann er es: Er – François Laliberté – fährt seine ganz eigene Küchenlinie und nimmt seine Gäste mit auf eine kulinarische Reise durch den orientalischen Mittelmeerraum. Dabei spielen vor allem Einflüsse aus Nordafrika und Nahost eine große Rolle. Und das funktioniert anscheinend. So gut, dass eine Reservierung auch unter der Woche ratsam ist. “Ich bin extra eine Stunde mit dem Auto angereist“, erzählt ein Gast am Nebentisch. Tja, auch wir kommen von weit her, um die gar nicht französische Revolution im Wiener Außenbezirk zu erkosten…

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Zur blauen Gans | Ein gans normaler Tag in der Küche

Oliver Wiegand mit Topf und Deckel

Den Kochkurs in der Blauen Gans zeichnet vor allem aus, dass man (fast) nichts kocht. Und das ist gut so: denn anstatt Kartoffel zu schälen und Zwiebel zu schneiden, schaut man der Küchencrew rund um 2-Hauben-Koch Oliver Wiegand über die Schulter, saugt viele Tipps und Tricks auf und staunt mit welch lockeren Lässigkeit hier mehr als 100 Gäste pro Tag mit kreativer Haute Cuisine bekocht werden. Das Beste daran: Während man einen “gans normale Tag” in der Küche erlebt, darf man sich schon quer durch die Speisekarte kosten oder spontan kreierte Gabelbissen vom Chefkoch genießen. Der Lernfaktor bleibt dennoch hoch: jeder Zubereitungsschritt wird erklärt, keine Frage bleibt unbeantwortet. Gekrönt wird der Tag mit einem 4-Gang Menü am Abend. Wir erzählen Euch von Kochkurs und Dinner – wie gewohnt, mit gans vielen Bildern untermalt…

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Labstelle Wien | Essen mit / ohne Genussfaktor?

Labstelle Wien, Brot und Butter hausgemacht

Kaum zurück von unserer kulinarischen New York Reise, sind wir gleich wieder ein wenig wehmütig geworden. Nicht, dass wir die zahllosen Fast Food Buden und Hot Dog Stände dort vermissen würden. Nein, uns hat es ein ganz anderer New Yorker Restaurant-Typus angetan: unkomplizierte Lokale mit gemütlich-schickem Ambiente (vulgo Shabby-Shic) und tollem Essen bei moderaten Preisen, das sich vor allem durch beste regionale Produkte auszeichnet. Außerhalb Wiens gibt es eine Reihe empfehlenswerter Landgasthäuser, die diesem Konzept noch halbwegs nahe kommen, auch wenn dort eher urige Gemütlichkeit statt urban-lässiger Flair herrscht. In der Bundeshauptstadt selbst, suchen wir solche Lokalitäten aber meist vergebens. Und ja klar: Charmante Wiener Beisln und noble Hauben-Restaurants gibt es in Wien genug. Wir suchen was anderes…

Just in unserer Post-New-Yorker Trotzphase hören wir von einer neuen Adresse im ersten Wiener Gemeindebezirk, die sich anschickt ein Restaurant mit dem von uns ersehnten Anforderungsprofil zu sein. Ehrlich, regional verwurzelt, saisonal und mit besten Zutaten soll dort gekocht werden. Zugleich soll kein unnötiger Schischi die Gaumenfreuden stören, sondern das unaufgeregte Fröhnen von bestem Essen und Trinken im Mittelpunkt stehen. Passender Name: Labstelle Wien. Rätselhaftes Motto: Essen mit / ohne Schnickschnack. Wir haben die neue Labestation am Lugeck (zwischen Stephansplatz und Schwedenplatz) aufgesucht, um herauszufinden, was es mit diesem Schnickschnack auf sich hat, bzw. – was uns viel mehr interessiert – ob hier mit oder ohne Genussfaktor gekocht wird.

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Konstantin Filippou | Sterneküche ohne Augenleuchten

Konstantin Filippou bringt zweifelsohne alle Eigenschaften eines Starkochs mit: Charismatisches Auftreten, einen klingenden Namen und Genialität in der Küche (diese hat er bis 2011 im Novelli unter Beweis gestellt, wo er 3 Hauben bzw. 1 Micheline Stern erkochte). Was noch zum endgültigen Aufstieg in die Riege der Österreichischen Kochelite fehlte, war ein eigenes Restaurant. Nach einer Schöpfungspause hat er nun auch diesen mutigen (aber logischen) Schritt gesetzt und eröffnete Mitte März sein eigenes Lokal in der Dominikanerbastei in der Nähe des Wiener Schwedenplatzes. Ganz und gar nicht uneitel benennt er das Restaurant schlicht nach sich selbst “Konstantin Filippou“.

Der Name symbolisiert ganz klar, dass an dieser Adresse kompromisslos nach Filippous Vorstellungen gekocht wird. Und diese sind sehr ambitioniert. In Wien wird wohl ähnlich aufwändig und gut nur im Steirereck gekocht (laut Alexander Bachl vom Falstaff wäre auch das Silvio Nickol damit zu vergleichen). Viele Gerichte werden in zwei Variationen zubereitet und serviert, konsequenter Weise sogar auf mehreren Tellern. Fillipou lässt hier seiner Kreativität freien Lauf, entwickelt mehrere Ideen zu einem Thema, und setzt diese präzise in der Küche um. Die Geschmacksintensität ist hoch (Entenleberparfait, Schnecke!), Fisch und Fleisch sind kein Widerspruch (Aal mit Kalbskopf!) und die Präsentation ist zumeist atemberaubend. Trotz dieser guten Vorzeichen (oder vielleicht gerade deswegen?) konnte uns das Konstantin Filippou nicht vollständig überzeugen und trotz höchster Küchenkunst nicht wirklich ein Leuchten in die Augen zaubern…

Amuse Bouche

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Huth Grill House da max | Gesellige Schlemmerei

Das Huth’sche Gastronomie-Imperium hat sich ja mittlereweile erfolgreich in die kulinarische Meile rund um die Schellinggase im ersten Wiener Gemeindebezirk eingenistet. Und eins muss man ehrlich sagen: das Grätzel könnte es wohl schlechter erwischen. Neben der edlen Gastwirtschaft gibt es das italophile Ristorante da moritz für Pizza und Pasta-Liebhaber sowie ein schickes Steaklokal im Haus der Musik. Bis dato gab es zusätzlich das Huth Beisl mit bodenständiger Wiener Küche zu vernünftigen Preisen.

Während sich jedoch das alte Huth Beisl noch schwer tat, Profil gegen seinen großen Bruder (der nobleren Gastwirtschaft gleich gegenüber) zu zeigen, wird mit dem Grill House da max nun erfolgreich ein neuer Weg eingeschlagen: Internationale Küche und Spezialitäten vom sagenumwobenen Josper-Grill (nicht nur Fleisch sondern auch Meeresfrüchte und Gemüse – z.B. Spargel und Zucchini, genial!) werden angeboten. Die Gerichte können entweder einzeln oder gemeinsam verspeist werden. Letzteres ist eindeutig der größere Spaß: die Leckereien werden einfach auf Platten und Pfannen in die Mitte gestellt. Jeder bedient sich nach belieben – eine wunderbar gesellige Schlemmerei!

Prawn Casserole

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Speisekammer | Mut kann man nicht kaufen

Stylisch oder steril? Überschaubares Angebot oder tolle Menüvorschläge? Mutige Küche oder eigenwillige Kreationen? Die Speisekammer, Roman Stegers neues Restaurant im achten Wiener Gemeindebezirk, wird wohl so manche Geister scheiden. Aber egal ob einem nun die kahlen Wände, das Menükonzept oder so mache Extravaganzen am Teller gefallen oder nicht – eines muss jedem Gast mit Geschmackssinn einleuchten: hier wird großartig gekocht! Anspruchsvolles Essen braucht hier weder protziges Ambiente noch aufdringliches Service. In der Speisekammer werden im legeren Rahmen aufregende Speisen zu günstigen Preisen geboten. Soll heißen: das mutige Konzept geht auf – so stellen wir uns moderne Wiener Gastronomie vor.

Frittatensuppe

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Die Küchenfee | Kochzauber mit Leidenschaft

Unser erstes Private Dining Abenteuer (bei Angelika Apfelthalers Dining Room in Hietzing) war ja leider nur mittelprächtig (siehe Bericht vom Mai 2012). Diesmal verschlug es uns vom noblen Wiener Außenbezirk in bodenständigere Gefilde: zur Küchenfee nach Pernitz, wo die sympathische Christine Roffeis ihren Kochlöffel in ihren eigenen vier Wänden ganz unprätentiös – wenn auch sehr elegant – zu schwingen vermag. Hoher Wohlfühlfaktor, Gemütlichkeit wie in Omas Küchenstube und bodenständige Kost mit etwas Raffinesse – das sind die drei Erfolgsfaktoren der Küchenfee. Ja, richtig erkannt: uns hat es hier sehr gut gefallen. Warum? Seht selbst…
Gruß aus der Küche
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Altes Backhaus | Sag niemals nie

Nach unserem eher ärgerlichen ersten (und bis dahin letzten) Besuch im Alten Backhaus im Jahr 2011 kurz nach der Eröffnung waren wir ja fast schon geneigt zu sagen: “Die sehen uns nie wieder!”. Da man aber bekanntlich niemals nie sagen sollte, und wir außerdem aus allen Ecken nur Positives über Wiener Neustadts Edelwirtshaus gehört haben, wagen wir schließlich einen zweiten Besuch: Sehr freundlich werden wir von Herrn Schmutzer Junior empfangen und zu unserem Platz geleitet. Das Restaurant ist rappelvoll, alle Tische sind bereits vergeben – die darauf servierten Speisen sehen vielversprechend aus. Voller Vorfreude starten wir in den Abend und lassen uns überraschen, was dieser wohl so bringen wird:

Gedeck

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