Zum Gschupftn Ferdl | Wenn die Mizzi mit dem Bobo den Biosprit aus dem Doppelliter trinkt

Zum Gschupftn Ferdl

Hans Moser trällert “Mei Naserl ist so rot, weil I so blau bin” aus dem Wienerlied-Wurlitzer. Daneben teilen sich zwei Paare ein Heurigenbankerl: das junge Hipsterpärchen bestellt gerade ein Uhudler-Kracherl zum Bio-Lardo von Thum, während sich zwei Grantler nach dem Schweinsbraten auch noch genüsslich Buchteln mit Vanillesauce reinschrauben und jeweils mit einem beherzten Schluck Bier runterspülen. Szenen wie diese hätte man vor einem Jahr noch vergeblich in Wien gesucht. In-Lokal und Heuriger, Bobos und Wiener Bazis, Bioqualität und Schlachtplatte – kann das überhaupt funktionieren? Ja, und wie! Der Gschupfte Ferdl macht es vor: Heurigen-Ambiente aus dem 21. Jahrhundert trifft hier auf Wiener-Schmäh und kompromisslose Produktqualität. Beim Ferdl sind nicht nur Sau und Gemüse von Bio-Qualität, sondern auch der Sprit (Wein, Bier, etc.) ist 100% biozertifiziert. Da fühlt sich jeder wohl – vom Biohedonisten bis zum Tschecheranten. Nur den Doppelliter – den gibt’s hier leider auch nicht mehr…

Weiterlesen

Stadtgasthaus Eisvogel | Picknick über den Dächern Wiens

Stadtgasthaus Eisvogel

Es soll ja Wiener (bzw. Wiener Neustädter) geben, die sind noch nie mit dem Riesenrad gefahren. Auch Tini war bis Anfang dieser Woche ein solches – gar nicht so seltenes – Exemplar. Wiener, die noch nie ein echtes Schnitzel vom Kalb gegessen haben, wird es hingegen weit weniger geben – aber sicher immer noch genug. Wir finden ja, dass man beides unbedingt einmal (Riesenrad) bzw. mehrmals (Kalbsschnitzel) gemacht haben muss. Kombinieren lässt sich das hervorragend mit dem Groupon-Deal Picknick über den Dächern Wiens, der uns dankenswerter Weise von Groupon im Rahmen ihrer Restaurantwochen zur Verfügung gestellt wurde. Der Deal bietet ein saisonales 3-Gänge-Überraschungsmenü für Zwei im Stadtgasthaus Eisvogel (2 Hauben!) inkl. Dessert und Sekt im eigenen (!) Riesenrad-Waggon. Und dank diesem Deal gab es dann für uns bzw. speziell für Tini eine tolle Premiere: einmal Riesenrad-Fahren mit dem derzeit wahrscheinlich besten Kalbsschnitzel Wiens im Bauch! Fast schon kitschig – nein halt: eigentlich sehr kitschig!

Weiterlesen

Mercado | Aromenzauber am Familientisch

Mercado

Verwöhnte Fratzen sind wir! Jawohl! Weil: Je regelmäßiger wir Restaurants besuchen, desto schwieriger ist es uns zu beeindrucken (bzw. desto leichter fällt uns das Nörgeln). In letzter Zeit haben Lokale vor allem durch Besonderheiten abseits der reinen Kulinarik Eindruck bei uns hinterlassen: das Kussmaul mit Lässigkeit und Ambiente, das Tian mit Veggie-Konzept und malerisch angerichteten Tellern, und der Hanner mit besonders schlechtem Service. Schön, dass es nun endlich wieder mal ein Restaurant geschafft hat, uns nur mit seiner Kernkompetenz zu verzaubern: im Mercado haben wir nämlich schlichtweg Dinge gegessen und Aromen geschmeckt, die wir so noch nicht kannten. Und ein schöneres Kompliment können wir einer Küche eigentlich nicht machen…

Weiterlesen

Kussmaul | Rockstars in the Kitchen

Kussmaul Chefs Table

Rockstars lassen ihr Publikum bei Konzerten ja gerne warten. Und auch Küchenchef Mario Bernatovic hat etwas länger gebraucht, bis er seine neue Bühne am Spittelberg endlich betreten hat. Die Erwartungen an das – vielfach als Konzept-Restaurant denunzierte – Kussmaul waren dementsprechend hoch. Mitte Juli war es dann endlich so weit: das Kussmaul – Café, Bistro, Pâtisserie und Restaurant zugleich – öffnete seine Pforten. Während untertags aus einer hochwertigen Frühstücks- und hippen Snack-Karte gewählt werden kann, verwandelt sich das durchgestylte Lokal am Abend in das derzeit wohl coolste Fine Dining Restaurant Wiens. Wer dieses Spektakel in erster Reihe erleben möchte, bucht am besten den Chefs Table und genießt ein 10-Gang-Überraschungsmenü mit bestem Blick auf die offene Schauküche. Dort spielt Bernatovics Küchencrew ganz groß auf. Die sehen nämlich nicht nur so aus wie bekackte Rockstars (im positivsten Sinne), sondern rocken die Küche auch entsprechend. Locker, lässig, geil!

Weiterlesen

Hanner | Sorry seems to be the hardest word

Sorry Hanner!

Eines gleich vorweg: der Koch (in Form einer Kitsch-Kerze) hätte sich eigentlich nicht bei uns entschuldigen müssen. Denn die Küchenleistung beim Hanner war durchwegs gut, teilweise sogar großartig. Ein aufrichtiges Sorry (und eben kein geschmackloses Teelichterl) hätten wir uns von der Serviceleiterin oder eben vom Chef selbst erwartet. Beim Hanner in Mayerling haben wir zwar einen kulinarisch gelungen Abend erlebt, allerdings hat dieser durch ein mehr als dubios agierendes Serviceteam stark gelitten. Wer jetzt gespannt ist, wie gut beim Hanner wirklich gekocht wird und welche Faux-Pas sich das Service geleistet hat, liest einfach weiter…

Weiterlesen

Restaurant Bauer | Mein Gott Walter!

Walter Bauer

Mein Gott Walter! Wir wissen ja, dass du mit ein paar Hauben und sogar mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet bist – aber müssen deine Menüs wirklich so teuer sein?

Mein Gott Walter! Kannst du dein schnödes – *rüspel* ähm – gediegen-traditionelles Ambiente nicht ein bisschen aufpeppen und aus dem vorigem Jahrhundert heraus holen?

Mein Gott Walter! Deine Speisen und Weine überzeugen auf eine so herrlich unaufge-regte Art und Weise, dass wir dich gerne öfter besuchen kommen würden. Aber vorher lass uns bitte an den ersten beiden Punkte arbeiten…

Weiterlesen

Sakai | Mehr als nur Sushi

Sakai

Wir haben absolut keine Ahnung von der japanischen Küchen. Ich meine: ja, wir benutzen zwar voller stolz unser japanisches Santoku-Messer und ja, wir lieben Sushi (bitte, wer nicht?) – aber ansonsten hatten wir mit der Kochkunst aus dem Land der aufgehenden Sonne noch nicht viel am Hut. Dabei besteht Japans Küche bestimmt aus weit mehr als nur rohen Fisch. Mitten in Wien bietet derzeit wohl das Sakai die beste Gelegenheit, um sich auf eine Reise durch Japans kulinarische Vielfalt zu begeben. Altmeister Hiroshi Sakai (lange im legendären Unkai im Wiener Grand Hotel tätig) hat im November sein eigenes kleines Gassenlokal im 8. Bezirk eröffnet und kocht dort mit seiner mannigfaltigen Kaiseki-Küche groß auf. Wir waren dort und haben sie für Euch gekostet…

Weiterlesen

Didi Dorner | Cuisine Intuitive mit Schaufelfaktor

Didi Dorner

Ein Besuch bei Didi Dorner in Graz hat schon etwas Mysteriöses an sich: Die Webseite gibt sich spartanisch, die raren Artikel in klassischen und neuen Medien berichten eher über die angeblichen Launen des Besitzers, und eine Speisekarte ist sowieso nirgends zu finden (das ändert sich übrigens auch im Restaurant selbst nicht, was uns als überzeugte Überraschungsmenü-Esser natürlich nicht stört). Deshalb leisten wir mit diesem Blogpost wohl eine Art Pionierarbeit: Wir haben uns auf das Mysterium Didi Dorner eingelassen, damit wir für Euch ein paar Geheimnisse rund um den steirischen 3-Hauber lüften und auch gleich mit einigen Klischees aufräumen können. Von einem launenhaften Gastgeber fehlte nämliche jede Spur, gute Laune verbreitete hingegen Dorners Cuisine Intuitive:

Weiterlesen

Mraz und Sohn | Skandal im Vorbezirk

Mraz und Sohn: Amuse Bouches

Beinahe jeder Bericht vom Mraz und Sohn beginnt damit, dass man in einem unscheinbaren Vorbezirk wie Wien-Brigittenau wohl kein sterneverdächtiges Restaurant vermuten würde. Wir finden das gar nicht so ungewöhnlich, liegen doch viele der besten Gourmethäuser des Landes am sprichwörtlichen A**** der Welt (z.B. in Schützen, Werfen oder Filzmoos). Wichtiger als der Ort ist aber sowieso die Frage nach dem Koch und dessen Küchenstil, der einem zu Reisen in entlegenere Gefilde motiviert – oder eben auch nicht. Im Falle von Markus Mraz ist ein Abstecher in den Vorbezirk auf jeden Fall gerechtfertigt, denn was in seinem schicken Restaurant kulinarisch abgefeuert wird, schreit schon fast nach einem Skandal: Foodporn, so weit das Auge reicht! Im Mraz und Sohn wird jedes Gericht als optischer Knaller oder mit einem kleinen Gag serviert. Ob bei so viel Oberflächlichkeit auch Platz für geschmacklichen Tiefgang bleibt?

Weiterlesen

Was der Boden hergibt | Veganes Pop-Up Dinner

Alexandra Gaggl, Stephan Tabery, Joseph Brot mit Kürbispaste

“Endlich bei einem angesagten Pop-Up Dinner dabei sein” – mit diesem lässigen Spruch werben Alexandra Gaggl (Cuchina – Frau am Herd) und Stephan Tabery (spring.ins.feld) für ihr spannendes Genuss-Projekt Was der Boden hergibt. Mehr als die Tatsache, endlich mal bei einem Pop-Up Dinner dabei zu sein (es war übrigens schon sehr cool), lockten uns jedoch die kulinarischen Versprechungen der beiden in das kleine Lokal Cuchina im zweiten Wiener Gemeindebezirk: es wurde schließlich ein veganes 10-Gang-Menü für nur 10 Personen, frei von Dogmen und Ersatzprodukten (kein Tofu!), dafür reich an Vielfalt punkto Gemüse und Geschmack, angekündigt. Gründe genug also, sich einen der begehrten Plätze für dieses tollen Event zu sichern. Und so wars:

Weiterlesen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...