MARKS | Lässige Küche auf Liebensentzug

Schon beim Reingehen eröffnet einem das Restaurant Marks sein freundliches Wesen: schicke Einrichtung, cooles Ambiente, lockerer Service. Als Tischdecke muss ein Packpapier herhalten, darauf steht in lässiger Schrift: “Reserviert für Thomas um 17:30“. Wohlfühlfaktor pur – von Sekunde Eins an. Um das “urbane” Lokal-Konzept perfekt zu erfüllen, fehlen dem Restaurant somit nur noch zwei Zutaten: Feines Essen und Trinken (© MARKS). Und genau deswegen sind wir dort…

Die Karte präsentiert sich übersichtlich aber spannend, wobei gar nicht fade vegane und vegetarische Speisen einen Schwerpunkt bilden. Zum Ausgleich gibts Beef Tatar, Rib Eye Steak und eine sehr feine Maishuhnbrust, alles von bester Qualität. Das Angebot wird von einer feinen und wohlfeil kalkulierten Getränkeauswahl abgerundet: Süffiges Bio-Zwickl und ein superfruchtiger Grüner Veltliner (Ott, Wagram) schmecken herrlich. Lässig ist es ja, das Lokal! Jetzt muss nur noch das Essen schmecken. Aber das tut es leider nur mit ein paar Abstrichen. Ein Erklärungsversuch: man sagt ja, ein Koch sei verliebt, wenn er sein Essen versalzt. Im Umkehrschluss muss also der Küchenchef des MARKS an diesem Abend an Liebesentzug gelitten haben (oder er hat einfach nur den Gewürzstreuer verlegt). Denn fast alle Gerichte wären nochmal um so viel besser gewesen wenn – ja wenn nur – etwas mutiger abgeschmeckt geworden wäre.

Beef Tatar von Bio Rinderfilet mit Butter und Brioche

Beim fast schon cremigen Beef Tatar vom Bio Rinderfilet mit Butter und Brioche: war das Salz noch da (siehe im Foto recht unten). Sehr g’schmackig und herzhaft, wobei wir das Tatar grundsätzlich lieber bissfester – sprich gehackt und nicht faschiert – mögen.

Rote Rüben Risotto mit Heidelbeeren und Ziegenkäse

Das Rote Rüben Risotto mit Heidelbeeren und Ziegenkäse zeigt, wo sich die Küchencrew zuhause fühlt: bei raffinierten vegetarischen Speisen. Das knallrote Risotto ist nicht nur optisch interessant, sondern auch geschmacklich das beste Gericht des Abends. Etwas mehr Salz hätte freilich auch hier nicht geschadet.

Gelbes Ananascurry mit Huhn und KokusduftreisDas Gelbe Ananascurry mit Huhn und Kokusduftreis gibts auch in der veganen Variante. Uns schmeckt es mit Huhn hervorragend.

Marks Cheeseburger mit Speck und Pommes Frites

Der Marks Cheeseburger mit Speck und Pommes Frites wurde in der Kurier Freizeit beinahe als Best Burger in Town angepriesen. Das können wir leider gar nicht bestätigen. Selten haben wir so einen langweiligen Burger gegessen: durchgebraten, trocken – ansonsten nur “okay”. Die knackigen Pommes und der leckere Dip versuchen zu retten was nicht mehr zu retten ist.

Gebratene Maishuhnbrust mit Peperonatta Bugatini und Olivenpesto

Die Gebratene Maishuhnbrust mit Peperonatta Bugatini und Olivenpesto ist hingegegen perfekt zubereitet und butterzart. Nach reichlicher Anwendung von Salz und Pfeffer in Eigenregie, schmeckt auch die dazugereichte Pasta (super al dente) verdammt gut.

Schokoladen Souffle mit flüssigem Kern, Butterscotch und Vanilleeis

Das Schokoladen Souffle mit flüssigem Kern, Butterscotch und Vanilleeis kann uns – ganz ohne Salz – überzeugen. Da dürfte es gerne noch ein zweites Küchlein sein.

Birnen Creme Brulee mit dunkler Schokoladenmousse

Die Birnen Creme Brulee mit dunklem Schokoladenmousse erfreut ebenso unsere Gaumen, wobei die fruchtige Creme Brulee Variante besonders zu begeistern weiß. Wir wissen zwar nicht wie das Schokomousse dazu passen soll, aber egal: das Mousse an sich ist auch spitze.

Auch wenn das MARKS kulinarisch noch etwas Luft nach oben hat, hinterlässt dieser neue urbane Hotspot bei uns einen tollen Gesamteindruck. Uns gefällt hier nicht nur die freundliche Atmosphäre und die zuvorkommende Kellner-Crew, sondern auch das Bekenntnis zur frischen und hochwertigen Küche sowie die ambitionierte Karte, die mit einigen Überraschungen aufwarten kann. Da sieht man gerne über ein paar Details bei der Zubereitung hinweg. Zudem ist das MARKS einfach zu sympathisch, um es nicht weiterempfehlen zu wollen. Und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für diese Lage top!

MARKS

Empfehlenswert |
Preis-Leistung: gut

MARKS
Neustiftgasse 82,1070 Wien
www.restaurant-marks.at

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2 Gedanken zu “MARKS | Lässige Küche auf Liebensentzug

  1. es klingt für mich einfach so als hätte die person, die hier testet, schon einen viel zu hohen salzkonsum. das ist absolut nicht gesund, überdeckt andere geschmäcker und ausserdem kann man noch immer nachsalzen. ich würde der person raten, mal ne zeit lang weniger zum salz zu greifen, dann schmecken die gerichte nach einer zeit auch wieder viel intensiver

    • Hallo! Vielen Dank für Dein Kommentar – an Deiner Aussage ist sicher was Wahres dran. Allerdings haben wir im MARKS zu fünft gespeist (wobei jeder alles gekostet hat) und es war die geteilte Meinung von allen Essern. Nichtsdestotrotz möchten wir hier nochmal festhalten: Uns hats im MARKS toll gefallen und gut geschmeckt, das mit dem (für uns subjektiv) zu wenig Salz war ja nur Meckern auf sehr hohen Niveau!
      LG, Topf & DEckel

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